03/11/2021 | Info Mundgesundheit

Wenn Kinderzähne schmerzen und zerbröseln

Kreidezähne: Wie sie entstehen und wie der Zahnarzt helfen kann

München – Geschrei beim Essen und beim Zähneputzen kennen fast alle Eltern. Weint das Kind jedoch regelmäßig oder spricht von schmerzenden Zähnen, lohnt sich ein Blick in den Mund. Sehen Sie weißlich-helle bis bräunlich-dunkle Flecken – vor allem auf den Backenzähnen? Dann gehen Sie mit Ihrem Kind zum Zahnarzt. Es könnte Kreidezähne haben, in der Fachsprache Molaren-Inzisiven-Hypomineralisation – kurz MIH – genannt. Die Bayerische Landeszahnärztekammer (BLZK) erklärt, wie der Zahnarzt helfen kann.

Kreidezähne sind Zähne mit einem Zahnschmelzdefekt. Er tritt bislang nur bei Kindern auf und ist auf eine Unter- beziehungsweise Fehlentwicklung bei der Mineralisierung zurückzuführen. Warum sich der Zahnschmelz bei einigen Kindern anders entwickelt, dazu gibt es noch keine endgültigen Erkenntnisse. Regelmäßige Besuche beim Zahnarzt und eine gute Zahnpflege zu Hause helfen, die Erkrankung in Schach zu halten.

Kreidezähne können bei Milchzähnen und bei bleibenden Zähnen auftreten. Laut der Fünften Deutschen Mundgesundheitsstudie ist bei knapp 30 Prozent der Zwölfjährigen mindestens ein Zahn betroffen. Bei den meisten Jugendlichen handelt es sich um Verfärbungen, also einen leichteren Krankheitsverlauf. Bei schwereren Fällen sind die Zähne porös, bröselig, bekommen Risse oder brechen ab – jeder Kontakt schmerzt.

So hilft der Zahnarzt

Wer denkt, sein Kind könnte Kreidezähne haben, sollte bald mit ihm zum Zahnarzt gehen. Am besten teilen Eltern dem Zahnarzt ihren Verdacht mit, damit er besonders behutsam vorgehen kann. Er untersucht die betroffenen Zähne genau und stellt fest, ob die Erkrankung vorliegt. Werden Kreidezähne frühzeitig erkannt, lässt sich der weitere Verfall stoppen. Dafür sind regelmäßige Zahnarztbesuche nötig – je nach Schwere der Krankheit alle drei bis sechs Monate. Hauptziel der Therapie ist, die Zähne zu schützen (etwa vor Karies) und Schmerzen zu lindern. Die Behandlung wird individuell angepasst. Möglich sind zum Beispiel Fluoridierung, Fissurenversiegelung und Füllungen. Eine Heilung gibt es für Kreidezähne bislang nicht. Sie sind ein Leben lang empfindlich und anfällig.

Zahnpflege zu Hause

Begleitend zur Therapie in der Praxis berät der Zahnarzt zur Zahnpflege zu Hause – speziell bei Kreidezähnen. Konsequentes Zähneputzen mit Fluorid ist empfehlenswert, ebenso wie eine zahngesunde Ernährung.

Das Wichtigste zum Thema hat die BLZK im Pocket „Kreidezähne“ zusammengefasst, einer kompakten Patienteninformation im Kleinformat. Eine Ansichtsversion des Pockets im PDF-Format sowie weitere ausführliche Infos zu Kreidezähnen finden Sie auf der Patientenseite der BLZK unter https://www.zahn.de/zahn/web.nsf/id/pa_kreidezaehne.html

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