06/01/2023 | Nachrichten | Freie Berufe und Europa

Länderprofile für Krebsbekämpfung vorgestellt

Im Vorfeld des Weltkrebstages stellten die EU-Kommission und die Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD) die ersten Länderprofile im Rahmen des „Europäischen Registers der Ungleichheiten bei der Krebsbekämpfung“ für die EU-Mitgliedsstaaten, Norwegen und Island vor.

Die Profile zeigen, dass die EU-Länder im Jahr 2018 den enormen Betrag von fast 170 Milliarden Euro für die Versorgung von krebskranken Patientinnen und Patienten ausgegeben haben. Eine weitere wichtige Feststellung ist, dass Lungenkrebs diejenige Krebsart ist, die nach wie vor mit Abstand am häufigsten zum Tod führt. Darüber hinaus gibt es große Ungleichheiten bei der Krebssterblichkeit zwischen den und innerhalb der EU-Mitgliedsstaaten. Dies lässt sich zum Teil durch die unterschiedliche Exposition gegenüber Krebsrisikofaktoren erklären, aber auch durch Unterschiede zwischen den Gesundheitssystemen in Bezug auf den zeitnahen und kostenlosen Zugang zu Früherkennung und die Qualität der Krebsversorgung und -behandlung.

Das deutsche Länderprofil zeigt, dass die Fünf-Jahres-Nettoüberlebensrate hierzulande bei den meisten Krebsarten über dem EU-Durchschnitt liegt. Die Überlebensrate gilt als Hinweis für die Qualität der Versorgung und ist in Deutschland zwischen 2004 und 2014 bei fast allen häufigen Krebsarten gestiegen oder gleich geblieben. Zudem ist die altersbereinigte Krebssterblichkeit zwischen 2011 und 2019 zurückgegangen. Wie in der gesamten EU war der Rückgang bei Männern deutlicher als bei Frauen. Gleichzeitig sind die Kosten für die Versorgung in der Bundesrepublik mit am höchsten. In Deutschland betrugen die Gesamtkosten für Krebs 2018 laut der OECD-Analyse pro Kopf 524 Euro, während der EU-Durchschnitt bei 326 Euro lag.


Quelle: BZB 5/2023, S. 30

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