10/21/2025 | Pressemitteilung

Kongress Zahnärzte beim 66. Bayerischen Zahnärztetag

Fortschritte der Zahnheilkunde in Bayern

München – Vom 23. bis 25. Oktober 2025 findet in München der 66. Bayerische Zahnärztetag statt. Die Veranstaltung – und damit auch der Kongress für die Zahnärzte inklusive neuem Konzept – steht unter dem Leitmotiv „Fortschritte der Zahnheilkunde in Bayern“.

Beim Kongress Zahnärzte setzen die Organisatoren in diesem Jahr auf ein innovatives Konzept. Der Fokus liegt auf Meilensteinen, aktuellen Entwicklungen und Perspektiven in den verschiedenen Teilbereichen der Zahnmedizin. Diese Verbindung zwischen Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft macht den 66. Bayerischen Zahnärztetag auch generationenübergreifend attraktiv: als Wiedersehens- beziehungsweise Kennenlerntreffen der großen bayerischen Fortbildungsfamilie.

Das Programm für die Zahnärzte beim 66. Bayerischen Zahnärztetag gliedert sich in neun Schwerpunkte. Diese beleuchten jeweils einen anderen Teilbereich der Zahnmedizin und machen – wie im Kongressmotto angekündigt – die Fortschritte der Zahnheilkunde in Bayern greifbar. Jede Einheit umfasst die drei Bausteine Anmoderation – Fachvortrag – Fallvorstellung und wird präsentiert von einem Referenten-Trio. Hinzu kommen Beiträge mit aktuellen Informationen zur vertragszahnärztlichen Versorgung und ein besonderer Vortrag. Die Aktualisierung der Fachkunde im Strahlenschutz für Zahnärzte ist auch in diesem Jahr wieder möglich. Veranstaltet wird der zentrale Fortbildungskongress der bayerischen Zahnärzte von der Bayerischen Landeszahnärztekammer in Kooperation mit der Kassenzahnärztlichen Vereinigung Bayerns.

Künstliche Intelligenz und Zahnerhaltung

Der erste Kongresstag am Freitag, 24. Oktober, startet mit dem Themenblock Künstliche Intelligenz. Dieser wird moderiert von Prof. Dr. Reinhard Hickel, dem ehemaligen Ordinarius und Direktor der Poliklinik für Zahnerhaltung und Parodontologie am Klinikum der Universität München. „KI – Was gibt es Neues seit ChatGPT?“, fragt sein Nachfolger Prof. Dr. Falk Schwendicke. Dessen Blick richtet sich auf Entwicklungen, klinische Einsatzmöglichkeiten und Herausforderungen. Dr. Elias Walter, Zahnarzt an der Poliklinik, zeigt, wie die klinische Situation mithilfe von augmentierter Realität um ein virtuelles 3D-Modell – und damit um eine innovative Navigationsmethode für die Endodontie – erweitert werden kann.

Die Beiträge zur Zahnerhaltung kommen aus der Poliklinik für Zahnerhaltung und Parodontologie am Universitätsklinikum Würzburg. Der ehemalige Direktor Prof. Dr. Bernd Klaiber begleitet diese Einheit. Prof. Dr. Gabriel Krastl, der jetzige Direktor, präferiert in der restaurativen Zahnerhaltung auch bei schwierigen Ausgangssituationen eine „Ästhetik ohne Kronen“ bei maximalem Erhalt gesunder Zahnhartsubstanz. Oberärztin Dr. Britta Hahn stellt ein maximal minimalinvasives Therapiekonzept nach Trauma (Kronenfraktur und Zahnverlust) und kieferorthopädischem Lückenerhalt vor – vom Eckenaufbau bis hin zur Lückenversorgung.

Endodontie und Prothetik

Prof. Dr. Gottfried Schmalz, ehemaliger Direktor der Poliklinik für Zahnerhaltung und Parodontologie am Universitätsklinikum Regensburg, eröffnet das Feld der Endodontie. Prof. Dr. Kerstin Galler, Direktorin der Zahnklinik 1 – Zahnerhaltung und Parodontologie am Universitätsklinikum Erlangen, sieht die Pulpadiagnostik als Wegweiser für Therapieentscheid und langfristigen Zahnerhalt. Sie bewertet Möglichkeiten, Limitationen und Perspektiven für eine optimierte Diagnostik. Dr. Ella Ohlsson, Assistenzzahnärztin und wissenschaftliche Mitarbeiterin im Team, analysiert die Grenzen der Sensibilitätstestung als Surrogatparameter für die Pulpaviabilität.

Dr. Wolf-Dieter Seeher vom CMD-Zentrum München-Nymphenburg moderiert den Abschnitt Prothetik. Prof. Dr. Marc Schmitter, Ärztlicher Direktor der Poliklinik für Zahnärztliche Prothetik am Universitätsklinikum Würzburg, thematisiert innovative Optionen bei CMD, die eine zielgerichtete und differenzierte Therapie erlauben. Seine Mitarbeiterin Melani Bister beschreibt unter der Überschrift „Der komplexe CMD-Fall – Wege zum Erfolg“ den modernen Behandlungsansatz bei einer 32-jährigen Patientin.

Chirurgie, Preisverleihung und besonderer Vortrag

Chirurgie war das Metier von Prof. Dr. Dr. Wilfried Wagner, dem ehemaligen Direktor der Klinik und Poliklinik für Mund-, Kiefer- und Gesichtschirurgie – Plastische Operationen, Universitätsmedizin Mainz. Prof. Dr. Dr. Torsten E. Reichert, Direktor der Klinik und Poliklinik für Mund-, Kiefer- und Gesichtschirurgie am Universitätsklinikum Regensburg, widmet sich der „Weisheitszahnentfernung – Diagnostik, chirurgische Techniken und perioperatives Management“. Er greift aktuelle Diskussionen auf und gibt praxisnahe Empfehlungen. Indikationen, Voraussetzungen und Potenziale der Weisheitszahntransplantation betrachtet seine Kollegin Dr. Sophia Lindner, Zahnärztin und Ärztin in Weiterbildung zur Fachärztin für Mund-, Kiefer- und Gesichtschirurgie.

Im Anschluss wird der „Prof. Dieter Schlegel Wissenschaftspreis“, der Dissertationspreis des Vereins zur Förderung der wissenschaftlichen Zahnheilkunde in Bayern (VFwZ), verliehen. Mit einem besonderen Vortrag, zu dem das gesamte Team der Zahnarztpraxis eingeladen ist, geht der erste Kongresstag zu Ende. Der Inhalt ist zeitlos interessant: „Was Sie auch im Zeitalter der volldigitalisierten Zahnheilkunde über die perfekte analoge Funktionsabformung für Totalprothesen unbedingt wissen müssen“. Referent ist kein Geringerer als Prof. Dr. Alexander Gutowski aus Schwäbisch Gmünd, der Anfang der 1970er-Jahre die Gnathologie im deutschsprachigen Raum etablierte.

Kieferorthopädie und Kinderzahnheilkunde

Der zweite Kongresstag am Samstag, 25. Oktober, beginnt mit Prof. Dr. Ingrid Rudzki, der ehemaligen Ordinaria und Direktorin der Poliklinik für Kieferorthopädie am Klinikum der Universität München. Das Referat „Kieferorthopädie und Gesundheit“ zu den verschiedenen Wirkebenen der KFO kommt von Prof. Dr. Dr. Peter Proff, Direktor der Poliklinik für Kieferorthopädie am Universitätsklinikum Regensburg. Seine Stellvertreterin, Privatdozentin Dr. Eva Paddenberg-Schubert, sieht die „Kieferorthopädie als Basis für die komplexe Rehabilitation“ im Erwachsenenalter. Diese erfordert ein komplexes Behandlungsmanagement im Zusammenspiel mit den Fachdisziplinen Parodontologie, Prothetik, konservierende Zahnheilkunde sowie der Mund-, Kiefer- und Gesichtschirurgie.

Prof. Dr. Johannes Einwag, ehemaliger Vorsitzender der Arbeitsgemeinschaft für Kinderzahnheilkunde und Prophylaxe sowie der Gesellschaft für Präventive Zahnheilkunde (GPZ), führt in die Kinderzahnheilkunde ein. Er übergibt an Prof. Dr. Jan Kühnisch, den Leiter der Sektion Kinderzahnheilkunde an der Poliklinik für Zahnerhaltung, Parodontologie und digitale Zahnmedizin am Klinikum der Universität München. Kühnisch befasst sich mit den klinischen Herausforderungen von frühkindlicher Karies und Molaren-Inzisiven-Hypomineralisation (MIH) und präsentiert ätiologiebasierte Lösungsansätze. Dr. Helen Schill, Zahnärztin in der Sektion Kinder- und Jugendzahnmedizin, lenkt die Aufmerksamkeit auf eine ältere, bislang wenig beachtete Hochrisikogruppe: Jugendliche mit generalisierten kariösen Destruktionen und damit „Early adult caries – Ein neues Phänomen“.

Parodontologie und Alterszahnheilkunde

Prof. Dr. Ulrich Schlagenhauf, ehemaliger Leiter der Abteilung Parodontologie in der Poliklinik für Zahnerhaltung und Parodontologie am Universitätsklinikum Würzburg, stimmt die Zuhörerinnen und Zuhörer auf die Parodontologie ein. Prof. Dr. Yvonne Jockel-Schneider, Leiterin der Abteilung für Parodontale Medizin in der Poliklinik für Zahnerhaltung und Parodontologie am Universitätsklinikum Würzburg, sensibilisiert für die Parodontitis als systemisches Problem, bei dem es um weit mehr geht als um reines Zähneputzen. Dr. Elisa Huzurudin, Zahnärztin an der Poliklinik, spinnt den Faden weiter. In ihrer Fallvorstellung „Parodontitis ganzheitlich gedacht: Vom Zahn zur Allgemeingesundheit“ untersucht sie innovative adjuvante Ansätze, welche die klassische mechanische Parodontaltherapie wirksam ergänzen können.

Der letzte Themenblock, der die Fortschritte der Zahnheilkunde in Bayern illustriert, ist die Alterszahnheilkunde, eingeleitet durch den Präsidenten der Bundeszahnärztekammer, Prof. Dr. Christoph Benz. Der Schwerpunkt von Dr. Cornelius Haffner ist die Zahnmedizin für Pflegebedürftige und Menschen mit Behinderungen, unter anderem an der München Klinik Harlaching. Er weiß, dass in der Zahnmedizin für Hochbetagte weniger manchmal mehr sein kann. Haffner fordert: Für diese Gruppe muss die Zahnmedizin vermehrt dezentral, also am Wohnort, neben der Therapie auch die Prävention anbieten. Dr. Sebastian Hummel, Spezialist für Seniorenzahnmedizin aus München, kennt Tipps und Tricks, wie der Anspruch „80 plus und mundgesund“ gelingen kann. Er stellt die Besonderheiten der aufsuchenden Betreuung vor und das geriatrische Assessment als leitendes Instrument zur Therapieplanung und -durchführung.

Tools und Tipps der KZVB

Auch das Angebot der Kassenzahnärztlichen Vereinigung Bayerns für die Vertragszahnärzte ist gewohnt vielseitig. Am Freitag präsentieren Dr. Jens Kober, Mitglied des Vorstands der KZVB, und Privatdozent Dr. Maximilian Wimmer, Leiter des Geschäftsbereichs Abrechnung und Honorarverteilung, die „Evolution der KZVB-Abrechnungsmappe“. Sie geben einen Einblick in hilfreiche Funktionen sowie einen Ausblick auf die Zukunft der digitalen Abrechnungsmappe, die dem Praxisteam die tägliche Arbeit erleichtert. Neben dem Abrechnungsradar können die Mitglieder der KZVB ein Niederlassungsradar nutzen. Es liefert einen Überblick über die wirtschaftlichen Perspektiven in allen bayerischen Landkreisen.

Am Samstagnachmittag greifen Dr. Marion Teichmann, stellvertretende Vorsitzende des Vorstands der KZVB, und Privatdozent Dr. Maximilian Wimmer diese Online-Anwendung auf. Danach berichten Leo Hofmeier, Leiter des Geschäftsbereichs Kommunikation und Politik der KZVB, und Dirk Lörner, stellvertretender Justitiar und Geschäftsführer, über die zahnmedizinische Versorgung von Asylbewerbern und Kriegsflüchtlingen – mit klaren Fakten, welche Leistungen Zahnärzte bei Asylbewerbern erbringen und abrechnen können. Dass die KZVB von der Bundesregierung die Abschaffung der Budgetierung, einen echten Bürokratieabbau und ein MVZ-Regulierungsgesetz fordert, ist nicht neu. Dr. Rüdiger Schott, Vorsitzender des Vorstands der KZVB, und Rechtsanwalt Nikolai Schediwy, Geschäftsführer der KZVB, informieren, was die Bundesregierung plant und wie sich dies auf den Alltag in den Zahnarztpraxen auswirken wird. Ihr Beitrag – und damit der Abschluss des Kongresses Zahnärzte – heißt: „Neues aus Berlin oder ‚Und täglich grüßt das Murmeltier‘“.

Pressekontakt

Leitung Geschäftsbereich Kommunikation, Koordination Zahnärztetag
Christian Henßel
Tel.: 089 230211-130
Fax: 089 230211-128

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KZVB, Leitung GB Kommunikation und Politik
Leo Hofmeier
Tel.: 089 72401-184
Fax: 089 72401-276

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