Ehrenamtliches Engagement in der Selbstverwaltung

Selbstverwaltung lebt vom Engagement der Zahnärzteschaft

Um die Zukunft im Sinne des zahnärztlichen Berufsstands aktiv zu gestalten, brauchen Kammern Berufsträger, die sich in der Selbstverwaltung ehrenamtlich engagieren, die Aufgaben und Funktionen übernehmen und berufspolitisch aktiv werden. Längerfristige Bindungen an Ehrenämter scheinen jedoch in allen Bereichen der Gesellschaft an Bedeutung zu verlieren. Auch für die Kammern gilt es deshalb jetzt umso mehr, engagierte Zahnärztinnen und Zahnärzte für die Mitarbeit in der zahnärztlichen Selbstverwaltung zu gewinnen. Welche Maßnahmen sind dafür nötig, vor allem auch im Hinblick auf das Engagement junger Zahnärztinnen?

Um mehr darüber zu erfahren, hat der Vorstand der BLZK im Jahr 2015 zusammen mit dem Institut für Freie Berufe Nürnberg eine Befragung der bayerischen Zahnärzteschaft initiiert. Im Mittelpunkt standen der Umfang, die Bereiche und Motive ehrenamtlichen Engagements. Es ging aber auch um Erwartungen der bayerischen Zahnärzte an die zahnärztliche Selbstverwaltung.

Im Ergebnis kann festgehalten werden, dass über den Kreis der heute bereits ehrenamtlich tätigen Berufsträger hinaus eine große Zahl von Zahnärztinnen und Zahnärzten bereit ist, in der Selbstverwaltung Verantwortung zu übernehmen. Dies setzt jedoch voraus, dass neue Techniken der Meinungsbildung und Entscheidungsfindung genutzt werden, um insbesondere den zeitlichen Umfang einer ehrenamtlichen Tätigkeit in der berufsständischen Selbstverwaltung zu konkretisieren. Außerdem muss die Information über Angebote und Möglichkeiten zur Mitgestaltung und Mitverantwortung verbessert werden.


Studie: Ehrenamtliches Engagement in der zahnärztlichen Selbstverwaltung

Ergebnisse der Umfrage der Bayerischen Landeszahnärztekammer in der bayerischen Zahnärzteschaft 2016 – Die von der Bayerischen Landeszahnärztekammer beim Institut für Freie Berufe (IFB) in Auftrag gegebenen Ehrenamtsstudie gibt Aufschluss darüber, wie die bayerischen Zahnärzte zu ehrenamtlichem Engagement stehen. 7,6 Prozent aller bayerischen Zahnärztinnen und Zahnärzte hatten sich 2015 mit dem fünfseitigen Fragebogen beteiligt.

Auszüge aus der Ehrenamts-Studie

Ausübung einer ehrenamtlichen Tätigkeit, nach Art der Berufsausübung

Niedergelassene Zahnärzte engagieren sich aktuell häufiger ehrenamtlich als angestellte Berufsträger. Beinahe die Hälfte der Angestellten war noch nie ehrenamtlich tätig, bei den Niedergelassenen sind dies lediglich 28,1 %.


Ausgewählte Gründe für die Niederlegung des Ehrenamtes, nach Alter

Nach Alter differenziert ist der Anteil der Zahnärzte, die das ehrenamtliche Engagement aus Zeitgründen aufgegeben haben, bei den unter 40-Jährigen mit 82,7 % am höchsten. Jüngere Zahnärztinnen und Zahnärzte sind durch Studium und den Berufseinstieg zeitlich sehr gefordert und setzen andere Prioritäten.


Bereiche ehrenamtlicher Tätigkeiten in der zahnärztlichen Selbstverwaltung, nach Geschlecht

Zahnärztinnen engagieren bzw. engagierten sich deutlich mehr sozial in zahnärztlichen Hilfswerken sowie in der LAGZ. In fast allen anderen Bereichen der Selbstverwaltung sind Männer aktiver. Nur beim Engagement im Berufsverband und in der KZVB sind keine nennenswerten Unterschiede festzustellen.


Motivation für die ehrenamtliche Tätigkeit, nach Geschlecht

Hinsichtlich der Motivation für eine ehrenamtliche Tätigkeit gibt es zwischen Zahnärztinnen und Zahnärzten nur geringe Unterschiede.


Probleme bei der ehrenamtlichen Tätigkeit

Beinahe neun von zehn der Befragten hatten bei der ehrenamtlichen Tätigkeit zeitliche Probleme, die zu einer Zusatzbelastung führen bzw. führten.


Ausgewählte Maßnahmen, um das ehrenamtliche Engagement in der zahnärztlichen Selbstverwaltung zu fördern, nach Alter

Jüngere Zahnärzte wollen vor allem mehr Informationen über Möglichkeiten zur ehrenamtlichen Tätigkeit und über die Kammer allgemein. Die Ausübung ehrenamtlicher Tätigkeiten von zu Hause aus wird umso seltener angeführt, je älter die Befragten sind.


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