10/31/2025 | Nachrichten | BLZK
Damit das Lächeln bleibt
BLZK unterstützt Kampagne zur HPV-Impfung
Humane Papilomaviren (HPV) wurden lange Zeit primär in Zusammenhang mit gynäkologischen Tumoren gebracht. Doch sie stellen ebenso einen erheblichen Risikofaktor für Krebserkrankungen im Hals-Rachen-Bereich dar. So werden 35 bis 45 Prozent der bösartigen Tumoren in diesem Bereich durch HPV verursacht – Tendenz steigend.
Im Jugendalter ist die Impfung am wirksamsten
HPV wird in der Regel durch Kontakt mit infizierten Schleimhautbereichen, vor allem, aber nicht ausschließlich, bei Sexualkontakten übertragen. HPV-Infektionen zählen zu den häufigsten sexuell übertragbaren Infektionen. Vermutlich ist fast jeder sexuell aktive Mensch mindestens einmal im Leben davon betroffen. Den besten Schutz bietet eine rechtzeitige Impfung. Sie wird im Alter von 9 bis 14 Jahren empfohlen, da sie vor dem ersten Sexualkontakt am wirksamsten ist. Auch später kann die Impfung allerdings noch nachgeholt werden und ist sinnvoll. Sie wird von niedergelassenen Ärztinnen und Ärzten, in Arztpraxen der Kinder- und Jugendmedizin, Allgemeinmedizin, Urologie oder Gynäkologie durchgeführt.
Effektiver Schutz vor Mund-Rachen-Tumoren
Die Impfung schützt effektiv vor einer Infektion mit bis zu neun HPV-Typen, darunter sieben Hochrisiko-Varianten, die für viele Krebserkrankungen verantwortlich sind. Der gute Schutz vor einer Erkrankung mit Gebärmutterhalskrebs durch die Impfung ist schon länger belegt. Inzwischen konnten Studien auch nachweisen, dass sie ebenso vor Mund-Rachen-Tumoren schützen kann, die durch HP-Viren ausgelöst werden. Eine medikamentöse Therapie für Infektionen mit Hochrisiko-HPV-Typen existiert bislang noch nicht.
Um das Bewusstsein für die Bedeutung der HPV-Impfung zu stärken, unterstützt die BLZK die Kampagne des Bayerischen Zentrums für Krebsforschung (BZKF). Unter dem Motto „Zum Zahnarzt geht jeder“ sollen Zahnärztinnen und Zahnärzte als Partner für die Aufklärung gewonnen werden. Ein weiterer Zweig richtet sich an HNO-Ärztinnen und -Ärzte (Motto: „Ohrenschmerzen sind auch häufig“). Für Ärzte wie für Patienten werden informative Flyer zur Verfügung gestellt. Ein Praxisplakat kann über die Website der BZKF ebenfalls bestellt werden.
HPV-Impfquote muss deutlich erhöht werden
Die Kampagne wurde gemeinsam mit der Bayerischen Landesarbeitsgemeinschaft Impfen und dem Bayerischen Staatsministerium für Gesundheit, Pflege und Prävention ins Leben gerufen. Bayerns Gesundheits- und Präventionsministerin Judith Gerlach betont in diesem Zusammenhang: „Es ist wichtig, dass die HPV-Impfquoten deutlich steigen. Denn eine Impfung kann fast vollständig vor einer Infektion mit den häufigsten krebsauslösenden HPV-Typen schützen. Deshalb werben wir dafür, die Impfung wahrzunehmen.“
Infos zur Impfkampagne
Umfangreiche Informationen zur HPV-Impfung sowie die Möglichkeit, Aufklärungsflyer und Plakate zu bestellen, finden Sie unter https://bzkf.de/behandlung/praevention/hpv-impfkampagne.