07/11/2025 | Nachrichten |
Fit für unternehmerische Herausforderungen
Praxisnahe Fortbildungen für Niederlassung und Selbstständigkeit
Während angesichts eines nachhaltigen Wandels des Marktes selbst lukrative Praxen manchmal keinen Käufer mehr finden und eine Praxisschließung ohne Nachfolger zu den wenig erfreulichen Alternativen gehört, stehen Existenzgründer vor vielfältigen betriebswirtschaftlichen, steuerlichen und rechtlichen Fragen, beginnend bei der Wahl des Praxisortes über die Finanzierung bis hin zur richtigen Praxisform.
Eine unabhängige berufsbegleitende Beratung ist daher in allen Phasen vom Beginn bis zur Beendigung der beruflichen Tätigkeit von großer Bedeutung. Im BZBplus 6/2025 wurde in diesem Zusammenhang bereits das ZEP Zentrum für Existenzgründer und Praxisberatung der BLZK vorgestellt, das seit 2018 mit einer professionellen und vor allem unabhängigen Beratung den Schritt in die Selbstständigkeit, aber auch die Vorbereitung der Praxisabgabe unterstützt.
Modulares betriebswirtschaftliches Kursprogramm
Um Kolleginnen und Kollegen fit für unternehmerische Aufgaben zu machen, gibt es zusätzlich zur individuellen Beratung durch das ZEP ein spezielles Kursangebot, das für die betriebswirtschaftlichen Anforderungen bei der Führung einer Zahnarztpraxis konzipiert wurde.
In den auch einzeln buchbaren eintägigen Modulen erklären Experten verständlich und vor allem praxisbezogen steuerliche, betriebswirtschaftliche und juristische Inhalte und beantworten Fragen zur Praxisabsicherung und Vorsorgeplanung. Kernthemen der Kursreihe sind „Betriebswirtschaft und Kostenmanagement“, „Wissenswertes aus dem Steuerrecht“, „Wichtige Verträge und Tipps zur Vertragsgestaltung“ sowie der Umgang mit unternehmerischen Steuerungsinstrumenten (Controlling und Liquiditätsplanung).
Angesichts der besonderen Herausforderung, die der Fachkräftemangel für die Praxen mit sich bringt, kommt zudem dem Thema Personal, das in Kombination mit arbeitsrechtlichen Aspekten vermittelt wird, eine besondere Gewichtung zu. Weitere Themen sind unter anderem Praxismarketing, Patientenkommunikation und die Struktur der vertragszahn ärztlichen Abrechnung.
Ab 2026 werden diese Themen in neuen Online-Vorträgen auch in der erweiterten Mediathek des ZEP kostenfrei abrufbar sein. Die Vorträge haben eine Dauer von circa 60 Minuten und können unabhängig von Zeit und Ort beliebig oft on demand angesehen werden. Die Mediathek wird zusammen mit der eazf Online-Akademie angeboten und ist unter https://online.eazf.de/ZEP-Online/Y52905 buchbar.
Abrechnungskenntnisse auch für Praxisinhaber wichtig
In gesonderten Modulen wird das Basiswissen zur Abrechnung nach BEMA und GOZ einschließlich der Zahnersatz-Abrechnung und befundorientierten Festzuschüssen vermittelt. Durch die Einbindung der Kassenzahnärztlichen Vereinigung Bayerns werden auch vertragszahnärztliche Themen wie zum Beispiel die Erstellung einer ordnungsgemäßen Dokumentation besprochen. Die betriebswirtschaftlichen und abrechnungsbezogenen Kurse werden von BLZK und KZVB für Existenzgründer im Rahmen der vertragszahnärztlichen Zulassung empfohlen.
Schnelleinstieg: Niederlassungs- und Praxisabgabeseminare
Einen ersten Einstieg bieten Niederlassungs- und Praxisabgabeseminare, die regional in München, Nürnberg und Regensburg angeboten werden. Im Rahmen der Niederlassungs- und Praxisabgabeseminare informieren Expertinnen und Experten, die sich auf die Beratung von Heilberufen spezialisiert haben, zu den wichtigsten Fragestellungen und stehen für individuelle Gespräche zur Verfügung. Das Besondere: Niederlassungsseminare und Praxisabgabeseminare finden jeweils am gleichen Tag und Ort statt, so dass in den Pausen und am Rande der Veranstaltungen Gelegenheit besteht, mit Kolleginnen und Kollegen in Erfahrungsaustausch zu treten.
Ziel des deutschlandweit wohl in dieser Form einmaligen Kursangebots aus betriebswirtschaftlichem Kursprogramm und Niederlassungsseminaren ist es, den Zahnärztinnen und Zahnärzten die Chancen der Freiberuflichkeit aufzuzeigen und ihnen Lust auf eine unverändert attraktive Selbstständigkeit in eigener Praxis zu machen.
Ein Kommentar von BLZK-Vorstandsmitglied Dr. Cosima Rücker
Als Referentin des Referates „Zahnärztlicher Nachwuchs“ der BLZK stehe ich im regen Austausch mit jungen Zahnärztinnen und Zahnärzten. In den zahlreichen Gesprächen, die sich in der Referatsarbeit und am Rande von Veranstaltungen wie zum Beispiel dem jährlichen Zahnärztinnen-Netzwerktreffen ergeben, ist ein großes Interesse an unabhängigen Informationen rund um die Berufsausübung und zur Selbstständigkeit zu erkennen. Dabei sind auch familienfreundliche Arbeitsbedingungen und der Wunsch nach zeitgemäßen Lösungen für eine bessere Vereinbarkeit von Beruf und Familie für jüngere Zahnärztinnen und Zahnärzte von großer Bedeutung.
Mit ihren Vorstandsreferaten „Zahnärztlicher Nachwuchs“ und „Betriebswirtschaft und Praxismanagement“ richtet die BLZK den Fokus darauf, Zahnärztinnen und Zahnärzte mit einem umfassenden Informations- und Beratungsangebot zu unterstützen. Die eazf als Fortbildungsakademie der BLZK ist mit ihrem breiten Kursangebot im Bereich betriebswirtschaftlicher und unternehmerischer Fortbildungen ein wichtiger Partner der BLZK, wenn es darum geht, die freiberufliche Berufsausübung zu erhalten und für die Zukunft zu stärken.
Artikel aus dem BZBplus 7-8/2025, S. 6-7
Fit für unternehmerische Herausforderungen (ePaper)